Dämonisierung der DITIB kontraproduktiv
Anlässlich der Wohnungsdurchsuchungen von vier Imamen der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) erklärt die Union der Europäisch-Türkischen Demokraten (UETD):
„Die DITIB leistet seit Jahrzehnten wertvolle Arbeit in Deutschland und ist seit Generationen ein verlässlicher Garant und Bollwerk gegen jede Art der Radikalisierung. Dass es in Deutschland keine französischen Verhältnisse gibt, verdanken wir nicht zuletzt der theologischen Anbindung, religiösen Erziehung, spirituellen Betreuung und der Expertise durch das türkische Religionspräsidium Diyanet. Die vorbildlichen Tätigkeiten der DITIB im Bereich der Integration, des interkulturellen- und interreligiösen Dialogs sowie ihr unermüdlicher Einsatz für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland verdienen Achtung und Anerkennung. Eine Hetzkampagne, wie sie derzeit stattfindet ist genauso inakzeptabel wie politisch motivierte Sanktionsmaßnahmen gegen den größten islamischen Dachverband in Deutschland. Die Dämonisierung der DITIB ist kontraproduktiv. Kontraproduktiv für die transnationale deutsch-türkische Partnerschaft. Aber auch innenpolitisch kontraproduktiv. Vor dem Hintergrund, dass in den letzten zwei Jahren mehr als eine Million Schutzsuchende mit islamischem Hintergrund nach Deutschland eingewandert sind, wird es in Zukunft noch wichtiger, dass der moderat geprägte Islam des türkisch-islamischen Dachverbandes DITIB neben zahllosen anderen Angeboten religiöser Dienstleistungen eine wichtige Stellung beibehält.
Die hektischen Anerkennungs- und Koordinierungsmaßnahmen zur Institutionalisierung des Islams in Deutschland nach dem 11. September scheinen sich aufgrund tief verwachsenen Misstrauens gegenüber den staatlichen Behörden oder der Politik der Herkunftsländer zu verkehren. Die Unterstützung von subversiven Reformtheologien und sektiererischen Gemeinschaften könnte sich am Ende als ein Fallstrick erweisen. In vielen anderen Staaten innerhalb Europas, in der die finanziellen, personellen und strukturellen Verbindungen zur Religionsbehörde der Türkei begrenzt oder abgebrochen wurden, nahmen wahhabitische und salafistische Ideologien verstärkt zu. Wir können uns nicht vorstellen, dass dies im Interesse der Bundesrepublik Deutschland wäre.“