Bundestagswahl
Bundestagswahl 2025: Alles, was Sie wissen müssen
Am 23. Februar 2025 findet die nächste Bundestagswahl statt. An diesem Tag entscheiden die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland über die Zusammensetzung des Deutschen Bundestages und damit auch über die zukünftige politische Ausrichtung des Landes. Die Wahl ist ein zentraler Bestandteil unserer Demokratie – nutzen Sie Ihre Stimme!
Wahlberechtigung: Wer darf wählen?
Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsangehörigen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind. Neben dem Recht zu wählen haben Sie auch die Möglichkeit, selbst für den Deutschen Bundestag zu kandidieren.
Wahlbenachrichtigung und Wahlmöglichkeiten
Einige Wochen vor der Wahl erhalten alle Wahlberechtigten eine Wahlbenachrichtigung per Post. Diese informiert Sie über:
- Den Ort Ihres Wahllokals
- Ihre Möglichkeit, per Briefwahl zu wählen
Briefwahl: Wenn Sie am Wahltag verhindert sind oder Ihre Stimme bequem von zu Hause abgeben möchten, können Sie die Briefwahl beantragen. Informationen dazu finden Sie auf Ihrer Wahlbenachrichtigung.
Wahl im Wahllokal: Alternativ können Sie am 23. Februar persönlich in Ihrem Wahllokal wählen. Bringen Sie hierfür Ihre Wahlbenachrichtigung und einen gültigen Ausweis mit.
So funktioniert die Stimmabgabe
Bei der Bundestagswahl haben Sie zwei Stimmen:
- Erststimme: Mit dieser wählen Sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten aus Ihrem Wahlkreis. Der Gewinner oder die Gewinnerin des Wahlkreises erhält ein Direktmandat und zieht direkt in den Bundestag ein.
- Zweitstimme: Mit der Zweitstimme entscheiden Sie über den prozentualen Anteil der Sitze, den jede Partei im Bundestag erhält.
Das Wahlsystem: Personalisierte Verhältniswahl
Das Wahlsystem der Bundestagswahl kombiniert Elemente der Mehrheits- und Verhältniswahl:
- Erststimme: Die Kandidatin oder der Kandidat mit den meisten Stimmen im Wahlkreis gewinnt das Direktmandat.
- Zweitstimme: Sie entscheidet über die Verteilung der Sitze im Bundestag auf die Parteien.
Fünf-Prozent-Hürde und Landeslisten
- Fünf-Prozent-Hürde: Nur Parteien, die bundesweit mindestens 5 % der Zweitstimmen erhalten oder in mindestens drei Wahlkreisen ein Direktmandat gewinnen, ziehen in den Bundestag ein.
- Landeslisten: Jede Partei stellt in den Bundesländern eine Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten auf. Nach der Verteilung der Sitze werden zunächst die Direktmandate berücksichtigt, anschließend werden die verbleibenden Sitze mit den Kandidatinnen und Kandidaten der Landeslisten besetzt.
Nach der Wahl: Regierungsbildung und Wahl des Kanzlers/der Kanzlerin
Nach der Wahl beginnt der Prozess der Regierungsbildung. Eine regierungsfähige Mehrheit im Bundestag erfordert mehr als die Hälfte der Sitze.
- Erreicht keine Partei die absolute Mehrheit, schließen sich mehrere Parteien zu einer Koalition zusammen. Die Ziele und Vereinbarungen dieser Koalition werden in einem Koalitionsvertrag festgehalten.
- Der Bundestag wählt schließlich die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler in geheimer Abstimmung.
Die Bedeutung Ihrer Stimme
Die Bundestagswahl ist eine der wichtigsten Gelegenheiten, Einfluss auf die politische Zukunft Deutschlands zu nehmen. Mit Ihrer Stimme gestalten Sie die Zusammensetzung des Bundestages, die Regierung und die politische Richtung des Landes.
Nutzen Sie Ihr demokratisches Recht – informieren Sie sich, machen Sie Ihre Wahl und nehmen Sie aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft teil. Demokratie lebt von Ihrer Beteiligung!
Informationen für Erstwähler:innen
Erstmalig wählen: Ihr Guide zur Bundestagswahl 2025
Sie wählen zum ersten Mal? Herzlichen Glückwunsch! Ihre Stimme zählt, und mit ihr können Sie aktiv die politische Zukunft Deutschlands mitgestalten. Hier ist eine kurze Übersicht, wie Sie sich auf die Bundestagswahl vorbereiten können:
- Wahlbenachrichtigung: Einige Wochen vor der Wahl erhalten Sie Ihre Wahlbenachrichtigung. Bewahren Sie diese gut auf, denn sie enthält wichtige Informationen, wie zum Beispiel Ihr zuständiges Wahllokal.
- Wahlmöglichkeiten: Sie können entweder am Wahltag persönlich wählen oder per Briefwahl abstimmen. Die Briefwahl ist besonders praktisch, wenn Sie unterwegs oder verhindert sind.
- Erst- und Zweitstimme: Mit der Erststimme wählen Sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten aus Ihrem Wahlkreis. Mit der Zweitstimme entscheiden Sie, welche Partei Sitze im Bundestag erhält.
- Vorbereitung: Informieren Sie sich im Vorfeld über die Programme der Parteien und die Kandidierenden in Ihrem Wahlkreis. Eine fundierte Entscheidung zu treffen, macht das Wählen noch erfüllender.
Die Bundestagswahl ist Ihre Chance, Einfluss zu nehmen. Gehen Sie wählen und werden Sie Teil der Demokratie!
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Briefwahl
Briefwahl leicht gemacht: So funktioniert's
Die Briefwahl ist eine bequeme Möglichkeit, Ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. So geht’s:
- Wahlbenachrichtigung erhalten: Auf Ihrer Wahlbenachrichtigung finden Sie Informationen zur Beantragung der Briefwahlunterlagen.
- Briefwahlunterlagen beantragen: Sie können die Unterlagen online, per Post oder persönlich in Ihrer Gemeinde beantragen. Beachten Sie dabei die Fristen!
- Briefwahlunterlagen ausfüllen: Sie erhalten einen Wahlschein, einen Stimmzettel und zwei Umschläge. Füllen Sie den Stimmzettel sorgfältig aus und legen Sie ihn in den dafür vorgesehenen Umschlag.
- Rücksendung: Schicken Sie Ihre Unterlagen rechtzeitig zurück. Nutzen Sie den vorfrankierten Rückumschlag, um sicherzustellen, dass Ihre Stimme zählt.
Die Briefwahl bietet Flexibilität und Sicherheit. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um Ihre Stimme abzugeben, auch wenn Sie am Wahltag verhindert sind.
Die Bedeutung der Zweitstimme
Die Zweitstimme: Warum sie so wichtig ist
Während die Erststimme über die Direktkandidatin oder den Direktkandidaten Ihres Wahlkreises entscheidet, hat die Zweitstimme einen entscheidenden Einfluss auf die politische Zusammensetzung des Bundestages.
Mit der Zweitstimme bestimmen Sie den prozentualen Anteil der Sitze, die jede Partei erhält. Die Parteien stellen in jedem Bundesland Listen mit Kandidierenden auf (Landeslisten), aus denen die Abgeordneten gemäß der Zweitstimmen-Ergebnisse gewählt werden.
Die Zweitstimme entscheidet also darüber, welche Partei wie viel Einfluss im Bundestag hat. Eine bewusste Wahl der Zweitstimme ist daher essenziell für die politische Ausrichtung der nächsten Bundesregierung.
Wie entsteht ein Koalitionsvertrag?
Koalitionsverhandlungen: Der Weg zum Koalitionsvertrag
Nach der Bundestagswahl beginnt die Regierungsbildung. Wenn keine Partei die absolute Mehrheit erreicht, verhandeln Parteien über eine Zusammenarbeit, um eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden.
- Sondierungsgespräche: Parteien prüfen, ob sie inhaltlich zusammenarbeiten können.
- Koalitionsverhandlungen: Haben sich potenzielle Partner gefunden, beginnen intensive Verhandlungen. Dabei geht es um Kompromisse und die Festlegung gemeinsamer Ziele.
- Der Koalitionsvertrag: Die Ergebnisse der Verhandlungen werden in einem schriftlichen Vertrag festgehalten. Dieser definiert die Leitlinien der Regierungspolitik für die kommende Legislaturperiode.
Der Koalitionsvertrag bildet die Grundlage für die Arbeit der neuen Bundesregierung und zeigt, wie unterschiedliche Interessen gebündelt werden können.
Warum ist Wählen wichtig?
Ihre Stimme zählt! Warum Sie wählen sollten
Die Bundestagswahl ist eine der wichtigsten demokratischen Veranstaltungen in Deutschland. Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie über die Zusammensetzung des Parlaments und die zukünftige Regierung.
Wählen ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verantwortung. Es ermöglicht Ihnen, Ihre Werte und Meinungen in die Politik einzubringen und Einfluss auf die Zukunft des Landes zu nehmen. Jede Stimme zählt – nutzen Sie diese Chance!
Barrierefreiheit bei der Bundestagswahl
Barrierefrei wählen: So geht's
Die Bundestagswahl ist für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich. Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen zu unterstützen:
- Barrierefreie Wahllokale: Viele Wahllokale sind rollstuhlgerecht.
- Hilfsmittel: Blindenwahlschablonen erleichtern sehbehinderten Menschen die Stimmabgabe.
- Assistenz: Sie können eine Person Ihres Vertrauens mitnehmen, um Unterstützung zu erhalten.
Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über weitere Angebote, damit Sie Ihr Wahlrecht barrierefrei wahrnehmen können.
Wie kann man sich politisch informieren?
Gut informiert zur Wahl: Tipps und Quellen
Eine fundierte Entscheidung beginnt mit guter Information. Nutzen Sie folgende Quellen:
- Wahlprogramme der Parteien: Lesen Sie, wofür die Parteien stehen.
- Wahl-O-Mat: Ein hilfreiches Tool, das Ihnen zeigt, welche Partei Ihren Überzeugungen entspricht.
- Debatten und Berichterstattung: Verfolgen Sie politische Diskussionen in den Medien.
- Direkter Kontakt: Besuchen Sie Veranstaltungen oder kontaktieren Sie Kandidierende in Ihrem Wahlkreis.
Je besser Sie informiert sind, desto bewusster können Sie Ihre Wahl treffen.
Hintergrundwissen zur Geschichte der Bundestagswahl
Die Ursprünge der Bundestagswahl: Demokratie in der jungen Bundesrepublik
Die erste Bundestagswahl fand am 14. August 1949 statt – nur wenige Monate nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Sie markierte den Beginn der parlamentarischen Demokratie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und war ein wichtiger Schritt zur politischen Stabilität des Landes. Damals traten 12 Parteien an, und die Wahlbeteiligung lag bei beeindruckenden 78,5 %. Konrad Adenauer, Spitzenkandidat der CDU, wurde zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik gewählt.
Das Wahlsystem: Von Mehrheitswahl zu personalisierter Verhältniswahl
Das deutsche Wahlsystem ist eine Kombination aus Mehrheits- und Verhältniswahl, das sogenannte personalisierte Verhältniswahlsystem. Dieses Modell wurde eingeführt, um zwei Ziele zu erreichen:
- Regionale Vertretung sichern: Durch die Erststimme wird gewährleistet, dass jede Region im Bundestag repräsentiert ist.
- Proportionalität wahren: Mit der Zweitstimme wird ein gerechtes Verhältnis der Parteien im Parlament abgebildet.
Dieses System hat sich seit 1949 bewährt und wurde mehrfach angepasst, um den verfassungsrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, z. B. durch die Einführung von Ausgleichsmandaten, um Überhangmandate auszugleichen.
Die Entwicklung der Fünf-Prozent-Hürde
Die sogenannte Fünf-Prozent-Hürde wurde eingeführt, um die Zersplitterung des Parlaments zu verhindern und eine stabile Regierungsbildung zu ermöglichen. Diese Regel besagt, dass nur Parteien, die mindestens 5 % der Zweitstimmen erhalten oder drei Direktmandate gewinnen, in den Bundestag einziehen.
- 1953: Einführung der Fünf-Prozent-Hürde auf Bundesebene
- 1983: Diskussionen über ihre Verfassungsmäßigkeit, die vom Bundesverfassungsgericht bestätigt wurde
Meilensteine der Bundestagswahlen
- 1949: Erste Bundestagswahl – Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler.
- 1957: Einführung der absoluten Mehrheit durch die CDU/CSU – ein bisher einmaliges Ereignis.
- 1972: Höchste Wahlbeteiligung mit 91,1 % unter Willy Brandt.
- 1990: Erste gesamtdeutsche Bundestagswahl nach der Wiedervereinigung.
- 2005: Einführung des neuen Wahlrechts mit Überhang- und Ausgleichsmandaten.
Wahlbeteiligung: Ein Spiegel der Gesellschaft
Die Wahlbeteiligung ist ein Indikator für das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie. Während sie in den 1950er und 1960er Jahren meist über 80 % lag, gab es in den letzten Jahrzehnten Schwankungen.
- 1998: Mit 82,2 % eine der höchsten Wahlbeteiligungen der jüngeren Geschichte, als Gerhard Schröder die Wahl gewann.
- 2009: Mit 70,8 % die bisher niedrigste Wahlbeteiligung – ein Weckruf für die Politik.
Die Bemühungen zur Erhöhung der Wahlbeteiligung umfassen heute Informationskampagnen, vereinfachte Wahlverfahren wie die Briefwahl und gezielte Ansprache junger Wähler:innen.
Frauenwahlrecht: Ein Meilenstein der Demokratie
Mit der Verabschiedung des Grundgesetzes wurde das aktive und passive Wahlrecht für Frauen fest verankert. Frauen hatten zwar bereits in der Weimarer Republik das Wahlrecht, doch erst in der Bundesrepublik konnten sie dies in einem stabilen demokratischen Umfeld umfassend ausüben. Heute sind Frauen in allen Parteien und Parlamenten vertreten, auch wenn ihre Beteiligung weiter gefördert werden muss.
Die Rolle der Bundestagswahl im internationalen Kontext
Die Bundestagswahl ist nicht nur national von Bedeutung, sondern hat auch internationalen Einfluss. Als wirtschaftlich und politisch führendes Land in Europa wird die Regierungsbildung in Deutschland von vielen Ländern genau beobachtet. Die Zusammensetzung des Bundestages hat Auswirkungen auf:
- Die EU-Politik
- Internationale Handelsabkommen
- Deutschlands Rolle in der globalen Sicherheits- und Klimapolitik
Digitale Entwicklungen und die Zukunft der Bundestagswahl
In den letzten Jahrzehnten hat die Digitalisierung auch die Bundestagswahl verändert. Von Online-Wahlhilfen wie dem Wahl-O-Mat bis zur Diskussion um elektronische Abstimmungen werden neue Technologien eingesetzt, um die Wahl transparenter und zugänglicher zu gestalten. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen im Bereich der Datensicherheit und des Schutzes vor Desinformation.
Ein Symbol der Demokratie
Die Geschichte der Bundestagswahl ist ein Spiegelbild der demokratischen Entwicklung Deutschlands. Von der ersten Wahl 1949 bis heute steht sie für das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die Zukunft des Landes aktiv mitzugestalten. Jede Wahl ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine Chance, die politischen Weichen für die kommenden Jahre zu stellen.
Häufig gestellte Fragen zur Bundestagswahl
Was tun, wenn ich meine Wahlbenachrichtigung verliere?
Keine Sorge! Sie können trotzdem wählen. Bringen Sie einfach Ihren Personalausweis oder Reisepass ins Wahllokal.
Kann ich auch ohne Briefwahlunterlagen per Post wählen?
Nein. Beantragen Sie rechtzeitig Ihre Briefwahlunterlagen bei Ihrer Gemeinde.
Wie lange dauert die Stimmenauszählung?
Die ersten Ergebnisse werden noch am Wahlabend veröffentlicht, die endgültigen Zahlen folgen in den Tagen danach.
Darf ich Fotos im Wahllokal machen?
Nein. Aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen sind Fotos oder Videos im Wahllokal nicht gestattet.
1. Was ist der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme?
Die Erststimme dient der Wahl einer Direktkandidatin oder eines Direktkandidaten aus Ihrem Wahlkreis. Der oder die Kandidierende mit den meisten Stimmen gewinnt das Direktmandat und zieht direkt in den Bundestag ein.
Mit der Zweitstimme wählen Sie eine Partei. Diese Stimme entscheidet darüber, wie viele Sitze jede Partei im Bundestag erhält, und ist daher oft wichtiger für die Zusammensetzung des Parlaments.
2. Kann ich ohne Wahlbenachrichtigung wählen?
Ja, das ist möglich. Sie können am Wahltag auch ohne Wahlbenachrichtigung wählen, sofern Sie im Wählerverzeichnis eingetragen sind. Bringen Sie dazu einfach Ihren Personalausweis oder Reisepass mit und gehen Sie in Ihr zuständiges Wahllokal.
3. Wann und wie beantrage ich Briefwahl?
Sie können Briefwahl beantragen, sobald Sie Ihre Wahlbenachrichtigung erhalten haben. Dies kann online, schriftlich oder persönlich bei Ihrer Gemeindebehörde erfolgen. Der Antrag sollte frühzeitig gestellt werden, damit Ihre Stimme rechtzeitig eingeht.
4. Kann ich jemand anderen beauftragen, meine Stimme abzugeben?
Nein, eine Stellvertretung bei der Stimmabgabe ist nicht erlaubt. Jede wahlberechtigte Person muss ihre Stimme selbst abgeben. Lediglich bei der Beantragung der Briefwahl ist es möglich, eine andere Person mit einer Vollmacht zu beauftragen.
5. Was passiert, wenn ich meinen Stimmzettel falsch ausfülle?
Wenn Sie im Wahllokal Ihren Stimmzettel falsch ausfüllen oder sich verschreiben, können Sie einen neuen Stimmzettel anfordern. Dies ist jedoch nur vor der Abgabe Ihrer Stimme möglich. Bei der Briefwahl sollten Sie besonders sorgfältig sein, da eine Korrektur nicht möglich ist, wenn der Stimmzettel bereits abgeschickt wurde.
6. Darf ich im Wahllokal Hilfe in Anspruch nehmen?
Ja, wenn Sie Unterstützung benötigen, können Sie eine Begleitperson mitbringen. Diese Person darf Sie jedoch nur technisch unterstützen, z. B. beim Falten des Stimmzettels, nicht aber Ihre Wahlentscheidung beeinflussen.
7. Was passiert, wenn ich nicht wähle?
Das Nichtwählen hat keine rechtlichen Konsequenzen, aber es bedeutet, dass Sie Ihre Stimme nicht genutzt haben, um Einfluss auf die politische Ausrichtung des Landes zu nehmen. Jede Stimme zählt, um eine möglichst repräsentative Entscheidung im Bundestag zu ermöglichen.
8. Kann ich wählen, wenn ich im Ausland lebe?
Ja, deutsche Staatsangehörige im Ausland können an der Bundestagswahl teilnehmen, sofern sie in das Wählerverzeichnis eingetragen sind. Dafür müssen Sie einen Antrag stellen und die Unterlagen rechtzeitig beantragen.
9. Wie werden die Stimmen ausgezählt?
Die Auszählung beginnt unmittelbar nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr. Die Wahlhelfer:innen zählen zuerst die Erststimmen und dann die Zweitstimmen. Vorläufige Ergebnisse werden noch am Wahlabend bekannt gegeben, die endgültigen Ergebnisse folgen in den Tagen danach.
10. Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?
Der Wahl-O-Mat ist ein Online-Tool, das Ihnen hilft, die Partei zu finden, die Ihren politischen Überzeugungen am nächsten kommt. Sie beantworten eine Reihe von Fragen zu politischen Themen, und das Tool vergleicht Ihre Antworten mit den Programmen der Parteien.
11. Was ist, wenn ich am Wahltag krank werde?
Wenn Sie kurzfristig krank werden und nicht ins Wahllokal gehen können, haben Sie die Möglichkeit, noch am Wahltag die Briefwahlunterlagen zu beantragen. Wenden Sie sich dazu an Ihr Wahlamt.
12. Kann ich als EU-Bürger:in an der Bundestagswahl teilnehmen?
Nein, an der Bundestagswahl dürfen nur deutsche Staatsangehörige teilnehmen. EU-Bürger:innen haben jedoch das Recht, an Kommunal- und Europawahlen in Deutschland teilzunehmen.
13. Gibt es Sanktionen für Parteien, die die 5 %-Hürde nicht erreichen?
Nein, Parteien, die weniger als 5 % der Zweitstimmen erhalten, ziehen lediglich nicht in den Bundestag ein. Sie können jedoch in anderen Kontexten politisch aktiv bleiben und an zukünftigen Wahlen teilnehmen.
14. Warum ist die Bundestagswahl immer an einem Sonntag?
Die Wahl wird traditionell an einem Sonntag oder gesetzlichen Feiertag durchgeführt, um möglichst vielen Bürger:innen die Teilnahme zu ermöglichen. Der freie Tag soll sicherstellen, dass berufliche oder schulische Verpflichtungen die Wahlbeteiligung nicht beeinträchtigen.
Das ist korrekt! Nach der Wahlrechtsreform, die 2023 verabschiedet wurde und bereits für die Bundestagswahl 2025 gilt, gibt es keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr. Hier ist eine aktualisierte Erklärung der Änderungen:
Wahlrechtsreform 2023: Was hat sich geändert?
Die Wahlrechtsreform 2023 zielt darauf ab, die Größe des Deutschen Bundestages zu begrenzen und die Sitzverteilung klarer zu gestalten. Bisher führten Überhang- und Ausgleichsmandate dazu, dass der Bundestag immer größer wurde. Mit der Reform wurden folgende Änderungen eingeführt:
1. Keine Überhangmandate mehr
Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate gewinnt, als ihr durch die Zweitstimmen prozentual zustehen. Diese werden künftig nicht mehr vergeben.
2. Direktmandate nur bei ausreichend Zweitstimmen
Ein Direktmandat wird nur vergeben, wenn die Partei bundesweit genügend Zweitstimmen erhält, um den Sitz rechnerisch zu rechtfertigen. Direktkandidierende, die zwar die meisten Stimmen im Wahlkreis erhalten, deren Partei aber nicht ausreichend Zweitstimmen hat, ziehen nicht mehr in den Bundestag ein.
3. Begrenzung der Bundestagsgröße
Der Bundestag wird künftig auf 630 Abgeordnete begrenzt, um eine Überdehnung zu vermeiden. Diese Zahl setzt sich aus den direkt gewählten Abgeordneten und den Kandidierenden aus den Landeslisten der Parteien zusammen.
Wie wirkt sich die Reform auf die Wahl aus?
Die Reform macht die Zweitstimme noch wichtiger, da sie maßgeblich über die Sitzverteilung entscheidet. Die Erststimme bleibt jedoch relevant, da sie direkt über die Wahlkreisvertretung vor Ort entscheidet – allerdings nur, wenn die Partei insgesamt genug Zweitstimmen erhält.
Mit dieser Änderung wird das Wahlsystem einfacher und transparenter, und die Größe des Bundestages bleibt künftig stabil.
Falls Sie noch mehr Details zur Wahlrechtsreform oder deren Auswirkungen möchten, lasse ich gern weitere Erklärungen folgen! 😊